Anlässlich der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ wollen  UN Women AustriaSoroptimist International Österreichische UnionBan Ki-moon Centre for Global Citizens und HeForShe Graz, auf das Bestehen und auf die Arbeit von Opferschutzgruppen aufmerksam machen.

Für 27 Prozent der Österreicherinnen, die körperliche und/ oder sexualisierte Gewalt erleiden, stellen Gesundheitseinrichtungen die erste Anlaufstelle dar.¹ Dort erhalten sie die Unterstützung eines geschulten und sensiblen Fachpersonals. 

Seit dem Jahr 2011 schreibt § 8e des Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetzes (KAKuG) die bundesweite Einrichtung von Opferschutzeinrichtungen vor. Dieses Gesetz verpflichtet insbesondere alle Zentral- und Schwerpunktkrankenhäuser.

In den Krankenhäusern, in denen bereits Opferschutzgruppen eingeführt worden sind, leistet das entsprechende Personal einen entscheidenden Beitrag zur Früherkennung von häuslicher Gewalt sowie zur Sensibilisierung der medizinischen und pflegerischen Mitarbeiter_innen.² Da bereits im Krankenhaus die Koordination und Zusammenarbeit mit Beratungsstellen und Fraueneinrichtungen beginnt, gehört auch die Vermittlung der Patientinnen an diese, zu den Aufgaben einer Opferschutzgruppe. 

Einer Opferschutzgruppe gehören im Idealfall folgende Mitarbeiter_innen an: Vertreter_innen des ärztlichen Dienstes aus den Bereichen Unfallchirurgie sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Vertreter_innen des Pflegedienstes sowie Vertreter_innen im Bereich der psychologischen Betreuung oder psychotherapeutischen Versorgung. Durch diese interdisziplinäre Zusammensetzung des Fachpersonals soll gewährleistet werden, dass die von Gewalt betroffenen Frauen eine spezialisierte medizinische, pflegerische und therapeutische Behandlung erhalten.³

Auf die wertvolle Arbeit von Opferschutzgruppen hinzuweisen und Opferschutz generell sichtbar zu machen bedeutet auch, auf die bestehenden Probleme und Lücken hinzuweisen: So stellt sich die österreichweite Implementierung von Kinder-⁴ Opferschutzgruppen in Krankenhäusern noch als relativ lückenhaft dar. Des Weiteren müssen sich bestehende Opferschutzgruppen Herausforderungen stellen, wie zeitliche, räumliche sowie personelle Ressourcenmängel, welche die ausreichende Versorgung und Betreuung der betroffenen Frauen erschweren.  

Neben der allgemeinen Sichtbarmachung von Opferschutzgruppen ist es den Veranstalterinnen ein besonderes Anliegen, im Rahmen der „Orange the World“ Kampagne auf die Mitarbeiter_innen von Opferschutzgruppen sowie allen im Gesundheitsbereich tätigen Mitarbeiter_innen aufmerksam zu machen, die sich täglich der Erkennung und Behandlung von Gewaltopfern widmen. Ihnen gebührt großen Dank und Respekt. 

Sie danken außerdem allen Kranken- und Gesundheitseinrichtungen, die sich in Form von oranger Beleuchtung ihrer Gebäude, von Veranstaltungen und mehr an der diesjährigen Kampagne beteiligen!

GEMEINSAM KÖNNEN WIR ES SCHAFFEN!
ORANGE THE WORLD: END VIOLENCE AGAINST WOMEN AND GIRLS !

Die wichtigsten Zahlen und Fakten zum Thema Gewalt an Frauen finden Sie hier! 

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¹ Opferschutz-Report (2018): https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/pdf/opferschutzreport.pdf
² Leitfaden für Leitung und Praxis in Krankenhäusern zur Versorgung von gewaltbetroffenen Patientinnen (2015):   https://www.interventionsstelle-wien.at/download/?id=601
³ Wiener Krankenanstaltenverbund: https://www.wienkav.at/kav/ZeigeText.asp?ID=46417
⁴ Kinderschutzgruppen wurden bereits 1996 verpflichtend eingeführt und etabliert. Im Jahr 2009 wurde der Opferschutz bei häuslicher Gewalt für Erwachsene in den Wiener Krankenhäusern gesetzlich verankert.

 

 

 

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